Mit dem heutigen Beitrag starten wir mit unserer ersten privaten Homestory. Und das Schöne ist, wir haben nicht nur ein ganz tolles Haus samt Garten, das wir euch vorstellen möchten, sondern auch eine richtig coole Frau.
„Am Ende der Straße liegt ein Haus am See…“, diesen Song habe ich im Ohr, wenn ich an das Objekt von Agnes Husar denke. Auch wenn sich ihr Landidyll nicht wirklich am Ende der Straße befindet, aber mindestens genauso versteckt. Hier muss man schon ganz bewusst hinwollen, sonst würde man nie auf die Idee kommen, so ein Bullerbü-Paradies zu entdecken.
Ich freue mich total, dass wir Agnes für unsere erste private Homestory begeistern konnten, denn nicht nur ihre Lebensgeschichte finde ich total spannend, sondern auch ihre bewusste Art zu leben und zu arbeiten begeistert mich. Ich mag es, wenn Menschen – und insbesondere Frauen – sich ganz bewusst für ein Leben entscheiden, das sie führen möchten. Und auch alles daran setzen, um es zu erreichen. Egal wann und wie. Und in ihrem Fall hat auch die dänische Lebensmentalität einen großen Einfluss auf ihre Entscheidungen gehabt.
Ein Herz für Kinder
Ursprünglich kommt Agnes Husar aus Gütersloh. Ist dann aber der Liebe wegen nach Schleswig-Holstein gezogen. Damals noch nach Pellworm, denn es war ein Seemann, der ihr Herz eroberte und mit dem sie dann relativ früh zwei Kinder bekam. Da ihr Mann viel auf See war, musste sie schon früh ihren Mann stehen. Durch die Zeit mit ihren eigenen Kindern und durch ihr Engagement bei den Pfadfindern, in Zeltlagern, in Elternschulen oder das Leiten von Kindergottesdiensten, entdeckte sie, wie viel Freude es ihr bereitet mit Kindern zu arbeiten.
Ihre eigenen Kinder sind inzwischen schon erwachsen und selber Eltern. Als wir zum Shooting da waren, kam gerade Tochter Nina mit ihrer Familie zu Besuch und es ist nicht zu übersehen, wie pudelwohl sich alle in dem Bullerbü-Paradies fühlen. Auch die Kinder aus der Nachbarschaft nutzen gerne jede Gelegenheit, um in dem kleinen See am Haus zu paddeln. Als sie uns das bei einer Führung durch den Garten erzählte, strahlten ihre Augen regelrecht. Genau wie sie strahlen, wenn die Powerfrau von ihrer Arbeit spricht. Dabei zeigte sie uns das kleine frisch gestrichene Haus am See, in dem heute ihre Praxis untergebracht ist. Die gelernte Köchin hat nach der Trennung von ihrem Mann noch einmal ganz von vorn angefangen und sich zur Familientherapeutin weitergebildet. Bis dahin war das ein langer und sehr spannender Weg.
Bereits durch ihre Kinder war sie mit den Vorzügen des dänischen Schulsystems vertraut gewesen und so entschied sie auch für sich selbst ihr Fachabi in Dänemark nachzuholen, um anschließend für ihren Traumberuf zu studieren. Und das, obwohl sie damals überhaupt kein Wort dänisch konnte. Als sie mir das erzählte, war ich mehr als beeindruckt, denn ich weiß nicht, ob ich den Mut dazu gehabt hätte. Nicht nur, dass sie in der Zeit noch zwei Kinder zu versorgen hatte, sondern auch ein kostenpflichtiges Studium, das neben dem Pauken der Vokabeln und dem neuen Unterrichtsstoff auch erstmal finanziert werden möchte. Sie lachte als sie sagte: „Ich weiß gar nicht mehr wie ich das alles hingekriegt habe, aber wenn man für etwas brennt, dann gelingt es auch.“ Wahre Worte.
Hyggelige Wohlfühlatmosphäre durch und durch
Wenn man bei Agnes auf den Hof fährt, dann lachen einen schon die verschiedenen Sitzgelegenheiten zum Verweilen an. Ihre Liebe zu Skandinavien und das positive Lebensgefühl, das man mit ihnen verbindet, ist allgegenwärtig. Eigentlich weiß man schon jetzt nicht so genau, wo das Auge zuerst hinblicken soll, denn überall befinden sich liebevoll dekorierte Arrangements. Mein Herz schlägt gleich höher, denn ich mag das selber total gerne und ganz besonders im Garten. Es sieht so schön aus, wenn die Natur sich um die Arrangements schlingt. Das hat immer so etwas Verwunschenes.
Der Hof selbst ist ein altes Bauernanwesen, das sie vor gut 15 Jahren erstanden und im Laufe der Zeit mit sehr viel Herzblut saniert und umgestaltet hat. Da draußen schon alles so verlockend aussieht, war ich echt neugierig darauf, was uns wohl im Inneren des Hauses erwarten würde.
Nicht nur meine Augen fingen zu leuchten an, als wir die Küche – das Herzstück des Hauses – betraten. Was für ein Traum von Küche, vor allem die Großzügigkeit. Ralph, der bei uns zu Hause so gerne kocht, musste sofort den coolen Herd inspizieren. Mit einem frisch aufgebrühten Kaffee setzten wir uns an den weißen Esstisch und schnackten einfach drauf los. „Guck mal meine Deckenlampe“ sagte Agnes, „die habe ich mir erst kürzlich gekauft.“ Die kleinen Leuchten funkeln wie ein Sternenhimmel und sorgen für richtig hyggelige Atmosphäre.
Obwohl Agnes mich bei ihren Erzählungen mit ihrer tief dunklen Stimme richtig in den Bann zog, musste ich mich ständig neugierig umschauen, um ja auch drinnen die vielen Details auf- und wahrzunehmen. Die Einrichtung ist skandinavisch leicht und überwiegend weiß oder in sanften Pastelltönen gehalten. Im Gästezimmer springt mir sofort ein Schrank in meiner Lieblingsfarbe „türkis“ ins Auge. „Hast du den selber gestrichen oder so gekauft?“ fragte ich sie. „Nein, den habe ich so gekauft. Der stand einfach so mitten auf einem Flohmarkt und musste einfach mit“, sagte sie. Oh, wie ich das verstehen kann. An dem wäre ich ganz sicher auch nicht so einfach vorbeigegangen. 😉
Skandinavischer Lifestyle durch und durch
Was mir besonders gut gefällt ist, wenn Räume offen und lichtdurchflutet sind. Bei Agnes sorgen Milchglasscheiben in einer Wand, die sowohl zur Küche als auch zum Gästezimmer gehört, für zusätzliches Licht. Eine total schöne Idee. Wie ich erfuhr, stammt die Konstruktion dafür von unserem Schmied aus Langenhorn. Wie klein die Welt doch ist. Und natürlich hüpfte mein Herz höher, als ich das Schild entdeckte, das Agnes erst kürzlich bei uns im Atelier erstanden und das in der Küche seinen Platz gefunden hat.
Von der Küche mit dem gemütlichen Essbereich geht es gleich in das Wohnzimmer. Kerzen, ein kleiner Ofen und viele kleine Lichtquellen sorgen für noch mehr hyggelige Atmosphäre. Von hier aus hat man einen schönen Blick auf den Garten hinterm Haus. Dort befindet sich ebenfalls eine überdachte Terrasse, die für noch mehr heimelige Stimmung sorgt. Wie Agnes uns verriet, ist dies ihr Lieblingsplatz fürs morgendliche Frühstück.
Sitzplätze gibt es im Garten wirklich reichlich und alle für sich sind eine Augenweide. Ich kann nicht leugnen, dass ich mich in das Landidyll richtig verliebt habe. Einen Sommer lang wird Agnes dieses Bullerbü-Paradies noch genießen dürfen, dann geht ihre Zeit hier zu Ende.
Das Anwesen hat sie gerade an eine junge Familie verkauft. Auf Agnes wartet dann ein Neustart in Glücksburg. Wieder ein neuer Lebensabschnitt, für den sich die Powerfrau bewusst entschieden hat und auf den sie sich schon richtig freut. Ich bin mir sicher, sie wird mit einem lachenden und mit einem weinenden Auge gehen. Zur Ruhe kommt sie jedenfalls noch lange nicht. Sie möchte ihr Leben weiterhin in vollen Zügen genießen und das gönne ich ihr wirklich von Herzen. Sich mit dieser lebensfrohen Frau zu unterhalten macht einfach Spaß.
Das Haus am See
Ralph und ich schlenderten noch einmal alleine durch den Garten, um einige der vielen Details einzufangen. Als wir beim Haus am See ankamen, in dem derzeit auch ihre Praxis untergebracht ist, war die Verlockung einfach zu groß und ich setzte mich für einen Augenblick in den Hängestuhl vor dem Haus. Ich ließ meinen Blick über den kleinen See schweifen und stellte mir vor, wie verheißungsvoll der See wohl aussehen mag, wenn die Sonne untergeht.
Das Schilf raschelte sanft, Vögel sangen und auch die Enten schwammen laut schnatternd an uns vorbei. Was für eine Oase dachte ich mir. Einen schöneren Ort zum Arbeiten kann man sich kaum vorstellen. Genau das mag ich so, wenn Menschen gut für sich sorgen, indem sie sich ihren Arbeitsplatz genauso liebevoll gestalten, wie ihren Wohnbereich. Die Natur erdet, egal wie alt man ist und dieser Ort ist einfach magisch. Kein Wunder, dass sich nicht nur Agnes so wohlfühlt, sondern auch die Kids, mit denen sie hier in aller Seelenruhe arbeiten kann.
Ein Mitsommer-Traum
Obwohl hier und da wieder kleine dänische Accessoires zu finden sind, erinnert mich dieser Teil des Gartens doch ein wenig an Schweden. Ein weißer Tisch steht auf dem Rasen und sieht aus, als wartete er nur darauf Gäste für ein Mitsommerfest zu empfangen. In meinen Gedanken sehe ich die jungen Mädchen mit Blumenkränzen im Haar tanzen, noch ein leckeres Picknick und fertig ist das perfekte Bullerbü-Paradies.
Einen besseren Start hätte ich mir für unsere erste private Homestory gar nicht wünschen können, denn mit diesen Impressionen dürfen wir euch nicht nur ein schnuckeliges Anwesen inmitten von Nordfriesland vorstellen, sondern auch eine klasse Frau, die ihr Leben bewusst in die Hand genommen hat. Eben hygge pur.
Liebe Agnes, ein ganz dickes Dankeschön dafür, dass du uns dein kleines Paradies gezeigt hast. Für deinen Neustart in Glücksburg wünschen wir dir alles Liebe und wer weiß, vielleicht sehen wir uns in deinem neuen Reich noch einmal wieder.
Nach dem Umzug nach Glücksburg durften wir Agnes erneut besuchen: „Ein Neuanfang im Ort des Glücks“
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4 Kommentare zu „Ein Bullerbü-Paradies mitten in Nordfriesland“
Das ist eine ganz tolle Geschichte die uns zeigt woe Frauen ihren Mann stehen und ein wunderschönes Plätzchen zum Leben!Danke das wir daran teilnehmen dürfen-für alle die hyggelig lieben und nie genug davon bekommen!!
Liebe Claudia,
das freut mich sehr, dass dieser Beitrag so gut angekommen ist. Agnes ist wirklich eine beeindruckende Frau und hat ein Händchen für eine hyggelige Wohlfühlatmosphäre. Darüber hinaus ist sie eine echte Powerfrau. Was mich so freut, auch an ihrem Beispiel sieht man, was man alles erreicht, wenn man sich nur bewusst dafür entscheidet.
Liebe Grüße,
Claudia
Liebe Claudia, so eine wundervolle Homestory. Ich kann verstehen, daß ihr so beeindruckt gewesen seid von dem traumhaften Anwesen und dieser bemerkenswerten Frau. Unglaublich, daß sie das alles aufgeben will, oder vielleicht muss. Ich wünsche ihr alles Gute von Herzen.
Moin liebe Sabine,
freut mich, dass dir unsere erste private Homestory gefällt. Das ist wirklich ein Traumanwesen, dass sie da geschaffen hat. Nein keine Sorge, sie gibt es ganz bewusst auf, weil es ihr jetzt einfach zu groß ist. Sie möchte einfach mehr Freizeit und das Leben genießen anstatt sie nur um Haus und Hof zu kümmern.
Liebe Grüße,
Claudia