Travemünde war ursprünglich ein kleines Fischerdorf an der Travemündung. Es wurde im Jahre 1187 gegründet und lebte über Jahrhunderte ausschließlich von der Fischerei und der Schifffahrt. Um 1824 setzte der erste große Ansturm auf das Ostseebad ein.
Mit den Schiffen kamen die Gäste
Die Dampfschiffe kamen und mit ihnen zahlreiche Passagiere. Schon bald gab es regelmäßige Schiffsverbindungen nach Kopenhagen, Riga und St. Petersburg. Das Kurhaus war bereits 1803 zentraler Punkt für die Besucher. 1912 entstand dann das heutige Kurhausgebäude. Badegäste schätzen besonders, den 4,5 Kilometer langen Sandstrand. Bekannt ist Travemünde auch für das Casino, welches 2012 allerdings geschlossen wurde oder die Travemünder Woche. Das zweitgrößte Segelsportfest der Welt lockt jedes Jahr zahlreiche Menschen an.
Eines der Wahrzeichen Travemündes liegt im Hafen, dass mehr als 100 Jahre alte Segelschiff „Passat“ wurde im Jahr 1959 von der Hansestadt Lübeck vorm Abwracken gerettet und steht heute unter Denkmalschutz. Dann wäre da noch der Alte Leuchtturm aus dem Jahr 1539 oder das Hotel Maritim, das mit 115 Metern eines der höchsten in Europa ist. Beide Gebäude gelten ebenfalls als Wahrzeichen des Ostseebades.
In der niedlichen kleinen Altstadt gibt es viele alte Fachwerkhäuschen zu sehen, wer will, kann in zahlreichen Geschäften bummeln oder sich zu einer Besichtigung des Seebadmuseums und der alten St.-Lorenz-Kirche verführen lassen.
Der Hafen von Travemünde
Im Hafen liegen viele kleine Fischkutter. Dort bekommt man natürlich fangfrischen Fisch direkt vom Boot oder an den vielen kleinen Ständen.
Im Hafen, wie auch in der Stadt, gibt es zahlreiche freie Sitzmöglichkeiten oder man setzt sich in eines der vielen Restaurants und Cafés, die einen traumhaften Blick auf die Fährschiffe bieten. Wo kann man sonst zum Greifen Nahe die „Dicken Pötte“ beim Ein- und Auslaufen beobachten.
Es kommt nicht selten vor, dass wenn wir erzählen, wir fahren nach Travemünde uns Sätze wie, was wollt ihr denn da, da ist es doch so altbacken oder wie öde, voll das Rentnerkaff. Wir finden das nicht wirklich gerecht, denn nur weil in einem Ort ganz viel Tradition bewahrt wird, heißt es nicht gleich das alles schlecht ist.
Zugegeben Travemünde lag lange in einem Dornröschenschlaf, doch seit einigen Jahren wacht es langsam immer mehr auf und verbindet Kultur und Moderne.
Zu den Neuerungen zählen z.B. die 2012 umfassend sanierte Strandpromenade oder die Ostseelounge mit ihren vielen Sitzmöglichkeiten unter Palmen.
In der schnelllebigen Zeit sollte man seine Umwelt das eine oder andere mal mit einem zwinkernden Auge begegnen. Klar gibt es auf der anderen Seite die Seniorenwohnanlage Rosenhof und damit jede Menge Rentner.
Aber mal ehrlich, wenn man sich die ältere Herrschaft mal genauer anguckt, wie sie eifrig und stolz zu Fuß – wie die Ameisen die Fähre mit ihren Rollatoren stürmen -, um auf der anderen Seite zu Flanieren oder Café trinken zu gehen, ist das schon sehr beeindruckend.
Unser Tipp:
Wer lieber die absolute Ruhe sucht, findet diese bei einer Wanderung oder Radtour durch das Naturschutzgebiet auf dem Priwall und an der ca. 4,5 km langen und bis zu 20 Metern hohen Brodtener Steilküste, die bis nach Niendorf an der Ostsee reicht.
Vielleicht mag der eine oder andere bei seinem nächsten Besuch Travemünde noch Mal mit einem anderen Auge begegnen. Wir finden, dass hier junge und alte Menschen hervorragend zusammen passen.
Hier noch ein paar Impressionen vom Brodtener Steilufer. Hier spazieren zu gehen ist einfach herrlich. Das Steilufer ist auch ein beliebter Nistplatz für die Uferschwalben.