Dagebüll-Hafen – das Tor zu den nordfriesischen Inseln

Das Tor zu den Nordfriesischen Inseln - Dagebüll mit seinem Fährhafen // Foto: MeerART

Warum wir Dagebüll für uns ganz neu entdecken und warum uns eine Flaschenpost zum Schmunzeln bringt, verraten wir euch in unserem heutigen Beitrag.

Wie wir in unserem Beitrag „Dagebüll – ein Ort im Wandel“ schon beschrieben haben, befindet sich Dagebüll-Hafen total im Umbruch. Der Klimadeich wird erneuert, damit der Ort auch zukünftig vor Sturmfluten sicher ist. Viele neue Ferienhäuser sind entstanden, die anscheinend auch schon gut gebucht sind und überhaupt kehrt so nach und nach immer mehr Leben in einen Ortsteil ein, der von uns vorher nur als Ort der Durchreise wahrgenommen wurde.

Deichvorland an der Nordsee in Dagebüll // Foto: MeerART

Das Tor zu den nordfriesischen Inseln

Dagebüll-Hafen ist übrigens nur ein Ortsteil von der Gemeinde Dagebüll, aber vermutlich der bekannteste, denn von hier fahren die Fähren zu den nordfriesischen Inseln Amrum und Föhr. Bevor es uns dauerhaft nach Langenhorn verschlagen hat, haben wir diesen Ortsteil auch immer nur als Durchgangsort angesehen. Erst jetzt, wo wir ganz in der Nähe leben, haben wir auch Zeit das Hinterland näher kennenzulernen. Und so viel sei schon mal verraten, auch die anderen Ortsteile von Dagebüll machen Lust auf Mee(h)r.

Deichvorland an der Nordsee in Dagebüll // Foto: MeerART

Aber auch den Hafenort selbst haben wir inzwischen von einer ganz anderen Seite kennengelernt und ganz neue Gefühle in uns entdeckt. Gerade weil das alles hier nicht so weit weg von uns ist, lohnt es sich auch mal einfach nur für einen Spaziergang hierher zu fahren. Dann hat man auch die Muße und Zeit sich auf den Ort einzulassen.

Das Tor zu den Nordfriesischen Inseln - Dagebüll mit seinem Fährhafen // Foto: MeerART

So ist es zum Beispiel eine ganz neue und immer wieder tolle Erfahrung, wenn zum Hafen zu gehen und dort die Fähren ziehen zu sehen. Ob sie nun ankommen oder ablegen, das ist ganz egal. Wir gucken uns dann immer mit einem breiten Grinsen an, denn dann wird uns ganz deutlich bewusst, dass wir hier leben dürfen wo andere Urlaub machen. Wir müssen uns nicht mehr großartig auf den Weg machen, sondern haben all das genau vor unserer Haustür. Und glaubt mir, das ist ein fantastisches Gefühl.

Eine Flaschenpost auf Abwegen

Da die Deichsanierung noch in vollem Gange ist, haben wir unseren Spaziergang rechts vom Fährhafen fortgesetzt. Was deutlich zu merken war ist, dass die Ferien für Schleswig-Holstein bereits zu Ende sind. Es war nicht wirklich viel los, was uns persönlich ganz und gar nicht stört.

Deichvorland an der Nordsee in Dagebüll // Foto: MeerART

Glücklicherweise hatten wir auch gerade Niedrigwasser und so konnten wir noch ganz gemütlich durchs Watt stapfen. Nichtmal die Schafe ließen sich wirklich von uns stören. Die dösten ganz gemütlich in den Salzwiesen vor sich hin.

Eine Flaschenpost an der Nordsee bei Dagebüll // Foto: MeerART

Der Zufall wollte es wohl so, dass wir heute unsere erste „Nordsee“-Flaschenpost finden. Bisher sind wir nur an der Ostsee oder an der Elbe in den Genuss gekommen. So eine Flaschenpost zu öffnen ist immer sehr spannend. Um diesen Brief lesen zu können, mussten wir allerdings bis zu Hause warten, denn ohne Pinzette konnten wir nicht an ihn heran. Tja, und dann mussten wir schon lachen…

Eine Flaschenpost aus der Nordsee bei Dagebüll // Foto: MeerART

Wir als Langenhorner finden eine Flaschenpost, die von einer Langenhornerin aufgegeben wurde und die zudem auch noch ganz in der Nähe bei uns wohnt. Wir haben uns trotzdem die Mühe gemacht und ihr auf ihre Flaschenpost per Brief geantwortet. Weiter haben wir ihr den Vorschlag gemacht, die Flaschenpost bei uns abzuholen und sie einfach nochmal auf Reisen zu schicken. Mal gucken, ob Freya bei uns vorbei kommt.

Das Wattentaxi im Fährhafen von Dagebüll // Foto: MeerART

Kleine Touri-Irrtümer

Dass Urlauber nicht alles über eine Region wissen können, das ist total normal. Aber zwei Touri-Irrtümer haben uns beim letzten Fähraufenthalt nach Amrum doch reichlich zum Lachen gebracht….

„Warum wachsen die Bäume im Wasser eigentlich nicht weiter?“
Das liegt daran, dass es sich bei den Büscheln nicht um Bäume handelt, sondern um Pricken oder Priggen. Pricken sind Fahrwasserkennzeichnungen, die man häufig im Wattenmeer verwendet, um die Fahrrinne zu markieren. Dazu werden meistens junge, etwa fünf bis sieben Meter hohe Birken oder Stangen mit Zweigbüscheln verwendet.

„Die Fähre hebt sich aus dem Wasser“…
Manche Wahrnehmungen sind schon urkomisch. Natürlich hebt sich nicht die Fähre aus dem Wasser, damit die Passagiere über die Gangway gehen können, sondern die Gangway wird auf die Höhe der Fähre gebracht. Schmunzel…

Meer, Wohnen & Genießen

Verliebt in den Norden - weil der Norden glücklich macht.

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5 Kommentare zu „Dagebüll-Hafen – das Tor zu den nordfriesischen Inseln“

  1. Oh, diese Geschichte gefällt mir natürlich besonders! Ich habe nämlich dort, etwas südlich von Dagebüll, auch mal eine Flaschenpost gestartet. Wir machten da irgendwann, – ich weiß noch, dass „Pudelmützenwetter“ war – einen ausgibigen Deichspaziergang und fanden dabei eine kleine Mineralwasserflasche. „Nichts drin“, meinte mein Bekannter enttäuscht. „Dann tun wir eben was rein“, entgegnete ich. Gesagt, getan, die Buddel wurde mit einem Gedicht befrachtet, wieder verschlossen und flog in hohem Bogen ins Wasser. Weit wird sie zwar nicht gekommen sein (Westwind), aber vielleicht hat sich der Finder doch amüsiert. Hoffe ich jedenfalls.
    Von der Fähre ist auch mal ein bebriefter Piccolo über Bord gegangen. Schließlich begann da mein seltsamer Spleen mit den Flaschenposten. Wer lesen will, wieso => https://flaschenposten.wordpress.com/2012/12/14/wie-ich-zur-flaschenpost-kam/

    Und, tja, eine Flaschenpost von einer Freya habe ich auch mal gefunden. Eine Freya, die nicht weit von mir wohnte. 😀 Die habe ich dann tatsächlich auch mal besucht. 🙂
    Ja, es schickt sich nicht, in Kommentaren eigene Artikel zu verlinken, aber bitte seht es mir nach. Ich finde die Geschichte nämlich so schön und sie zog ihre Kreise bis in den Atlantik zwischen Neufundland und Nantucket…
    https://flaschenposten.wordpress.com/2016/10/18/freyas-wanderflaschenpost/

    Herzliche Grüße, auch unbekannterweise an „eure“ Freya, falls ihr sie dann wirklich mal trefft! 🙂
    Peter

    1. Moin Peter,

      wie lustig. So ist also dein Spleen für die Flaschenposten entstanden. Wir selber haben bisher drei Stück gefunden, eine an der Elbe – nein eigentlich zwei, aber die zweite konnte man nicht mehr lesen – eine an der Ostsee auf Fehmarn und nun die in Dagebüll an der Nordsee. Die Freya wohnt in der Tat nur fünf Minuten von uns entfernt. Bin gespannt, ob sie sich ihre Flaschenpost wieder bei uns abholt.

      Auf die erste Flaschenpost haben wir Antwort von den Absendern erhalten und diese wieder erneut auf die Reise geschickt. Auf den Fund an der Ostsee haben sie die Absender nicht gemeldet. Schade.

      Aber ich schätze, so nah wie wir an der See sind wird das noch nicht die letzte gewesen sein, die wir gefunden haben.

      Liebe Grüße von der Westküste,
      Claudia

  2. Dagebüll scheint die Flaschenpost magisch anzuziehen 🙂

    An der Küstenlinie zwischen Dagebüll und Schlüttsiel fand ich schon zwei mal eine Flaschenpost. Eine war von Amrum abgeschickt worden. Es waren Urlauber aus NRW.
    Die zweite kam sogar aus dem Südwesten von England bis an die nordfriesische Küste. Das fand ich besonders toll.
    Beiden Absendern hatte ich natürlich zurückgeschrieben, aber leider kam nie eine Antwort, schade …
    Wer weiß, vielleicht findet sich ja wieder mal eine Flaschenpost, das ist auf jeden Fall immer ein besonderes Erlebnis.

    Herzliche Grüße aus der Hattstedtermarsch

    Ellen

    1. Moin Ellen,

      das ist ja lustig. Vermutlich treibt die Strömung sie dort so gerne hin. 😉 Das glaube ich dir, dass der Fund aus England besonders war. Bin gespannt ob es uns auch nochmal glückt eine zu finden, die von weiter her stammt.

      Auf unseren ersten Flaschenpostfund haben wir Antwort von den Absendern erhalten und diese wieder erneut auf die Reise geschickt. Auf den Fund an der Ostsee haben sie die Absender nicht gemeldet. Schade. Mal gucken, ob sich Freya meldet.

      Liebe Grüße in die Nachbarschaft,
      Claudia

  3. Die kleine Freya war heute bei uns im Atelier, um sich ihre Flaschenpost samt Glücksbringer abzuholen. Die Flasche hatte sie übrigens zwischen Amrum und Dagebüll von einer Fähre in die Nordsee geworfen.

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