Bisher hatte ich Hörnum nur aus der Ferne gesehen, und zwar leuchtet Sylts sonniger Süden stets am Horizont auf, wenn wir in Norddorf auf Amrum an den Strand gehen. Oft habe ich mich gefragt, was uns dort wohl erwarten mag?
Bisher haben wir immer nur Neckereien vernommen, denn Inselurlauber scheinen sich gegenseitig gerne ein wenig zu necken. Ein Umstand, der uns schon öfters aufgefallen ist und nicht nur in Nordfriesland. Für viele Amrum- und Sylturlauber ist das wohl nichts anderes oder wie sonst soll man sich den Spruch erklären… „Das schönste an Sylt ist der Blick auf Amrum“. Wir hatten bisher nur umgekehrt das Vergnügen, aber ganz ohne Hintergedanken. 😉
Der Leuchtturm von Hörnum
Nachdem wir einen Parkplatz nahe des Hafens ergattert hatten, marschierten wir los. Es war ganz schön viel Betrieb. Da wir den bisherigen Tag fast allein am Sylter Ellenbogen verbracht hatten, mussten wir uns erstmal auf das Gewusel von Menschen einstellen und uns orientieren.
Wie gut, dass unser erstes Ziel, der Hörnumer Leuchtturm, nicht zu übersehen ist. Leuchttürme haben einfach immer etwas Magisches und da wir an diesem Tag bereits alle anderen Leuchttürme fotografiert hatten, durfte dieser natürlich nicht fehlen. Erst recht nicht, da uns dieser immer so schön aus der Ferne zuzwinkert, wenn wir auf Amrum abends noch einen Strandspaziergang unternehmen. Da wir die Sylter Leuchttürme bereits in einem extra Beitrag ausführlich beschrieben haben, lassen wir das an dieser Stelle mal aus. Bei Interesse könnt ihr alles in dem Beitrag „Leuchttürme auf der Insel Sylt“ nachlesen.
Jede Menge Badespaß
Die Urlaubssaison hatte zwar noch nicht ganz begonnen, aber dank des herrlichen Wetters war schon jede Menge los am Strand. Badefreudige kommen hier übrigens genauso auf ihre Kosten wie Wassersportler.
Und natürlich hat man auch von hier den imposanten Blick auf die Nachbarinseln Amrum und Föhr. Ich muss gestehen, dass bei mir beim Blick auf den Horizont ein wenig Wehmut aufkam. Im Vergleich zum Kniep ist dieser Strand erheblich kleiner und es fällt wesentlich schwerer, sich ein ruhiges Plätzchen ohne Getümmel zu suchen. Für Familien jedoch scheint dies ein super Strand zu sein, denn fußläufig ist alles schnell erreichbar.
Was wir heute allerdings nicht mehr geschafft haben, uns aber ganz sicher beim nächsten Besuch vornehmen, ist die Hörnumer Odde zu umrunden. Von dort aus soll man die Macht der Gezeiten deutlich spüren können und der Natur ein ganzes Stückchen näher sein als hier am Badestrand. Wir sind gespannt.
Im Hafen heißt es Muscheln satt
Blickt man sich heute im Hafen oder am Strand um, erinnert nichts mehr daran, dass von Hörnum aus ursprünglich nur Fischerei und später auch Walfang betrieben wurde. Heute wird das Geld ausschließlich mit dem Tourismus verdient. Bis auf eine kleine Ausnahme, die Muschelfischerei.
Soeben hat auch ein Muschelfischerschiff angelegt und die frischen Muscheln wurde in dicken Säcken in einer enormen Geschwindigkeit angelandet. Anscheinend bleibt nur ein kleiner Teil auf der Insel, denn der Großteil wurden sofort in LKW’s verladen.
Natürlich kann man die Muscheln auch selber probieren, zum Beispiel in der kleinen weißen Sylter Muschelbude direkt am Hafen.
Hier im Hafen machen auch die Ausflugsschiffe halt, mit denen sich Urlauber dich auf einer Tagestour zu den Nachbarinseln begeben können. Im Hafenbecken soll es noch eine weitere Attraktion geben, die weibliche Kegelrobbe „Willi“, die sich seit 1991 regelmäßig einfindet und von Touristen mit Heringen gefüttert wird. Die haben wir heute aber nicht zu Gesicht bekommen.
Ansonsten muss ich gestehen, dass ich das Bild vom Hafen ziemlich trostlos finde. Aus den Medien hatte ich es schon mehrfach vernommen, dass der Hafen marode ist. Viele Bereiche sind daher auch nicht zugänglich und müssen dringend saniert werden. Ein Umstand, den ich für Sylt echt krass finde. Ist dies nicht die Insel mit den reichsten Menschen? Warum ist dann kein Geld für den Hafen da, sondern nur für immer noch teurere Villen?
Unser Tipp: Die Schutzstation Wattenmeer, die in Hörnum eine Niederlassung betreibt, organisiert Informationsveranstaltungen über das Wattenmeer und die Salzwiesen und möchte somit die Touristen für den Schutz dieser Landschaft sensibilisieren.