„SPO klart auf!“ und wir waren dabei
Pünktlich zum Saisonbeginn war es wieder soweit, „SPO klart auf!“ und wir waren dabei, aber nicht nur, um der Umwelt etwas Gutes zu tun, sondern auch, um zu zeigen, dass Küstenputz alles andere als langweilig ist.
Dass unsere Strände nicht nur aus Muscheln und Sand bestehen, sondern leider auch aus jeder Menge Müll und vor allem aus dem gefährlichen Plastikmüll, ist mittlerweile nicht mehr zu übersehen. Um diesem Problem Herr zu werden, organisieren immer mehr Freiwillige und Organisationen sogenannte Beach-Clean-Up’s.
In St. Peter-Ording gehören die Strandreinigungsaktionen mittlerweile fest zum Programm. Sie werden jeweils an einem Samstag, vor und nach der Saison, durchgeführt. Unterstützt werden sie dabei von vielen Partnern vor Ort, wie zum Beispiel der Schutzstation Wattenmeer, dem NABU, der Surfrider Foundation, dem Verein „Küste gegen Plastik“, der LKN oder vom DLRG St. Peter-Ording.
Letzten Samstag war es wieder soweit und da uns die Natur im Nationalpark Wattenmeer und insbesondere auch der Strand von St. Peter-Ording sehr am Herzen liegt, wollten auch wir wieder mit dabei sein.
Treffpunkt für alle Teilnehmer war um elf Uhr am Dünen Haus in Bad. Da unsere Anreise derzeit noch immer etwas weiter ist, bedeutete das wieder früh aufstehen und sich auf die zweieinhalbstündige Autofahrt zu begeben. Dabei mussten wir auch wieder durch den Hamburger Hafen fahren und der ist uns, was das Müllvorkommen angeht, schon lange ein Dorn im Auge. Zumal man weiß, dass ein Großteil des Mülls, der im Meer landet, auch aus den Großstädten kommt.
Mit Themen-Touren an den Strand
Um so schöner war es zu sehen, dass viele Freiwillige gekommen waren – an die Hundert sollen es gewesen sein –, um sich an der Strandreinigungsaktion zu beteiligen. Der Strand von St. Peter-Ording ist bekanntlich nicht ganz klein und so wurden sechs Themen-Touren ausgearbeitet.
Ziel war es in erster Linie natürlich eine möglichst große Fläche zu reinigen. Außerdem gab es die Möglichkeit sich durch die Gruppenleiter der jeweiligen Tour über die Problematik „Müll im Meer“ aufklären zu lassen. Einziger Wermutstropfen war, dass die Brutsaison schon voll im Gange war und wir viele Flächen zum Schutz der Tiere nicht mehr betreten durften.
Da wir aktive Mitglieder vom Verein „Küste gegen Plastik“ sind, haben wir uns auch dieser Gruppe, mit Jennifer Timrott als Gruppenleiterin, angeschlossen. Nicht ganz uneigennützig, denn so kamen wir zu unserem Liebenlingsstrandabschnitt in Böhl. 😉
Nach einer kurzen Begrüßung und Einweisung ging es mit Müllsäcken und Handschuhen bewaffnet – beides wurde gestellt – los. Die Teilnehmer, die sich an den Strandabschnitten Böhl oder Südstrand eingeteilt hatten, wurden mit dem Shuttlebus dort hingefahren.
Mit Küste gegen Plastik am Böhler Strand
Unserer Gruppe hatten sich gut 20 Teilnehmer aller Altersgruppen angeschlossen. Motiviert stapften wir los, um möglichst viel von dem lästigen Plastikmüll einzusammeln. Besonderes Augenmerk wurde diesmal auf die sogenannten „Dolly-Ropes“ – ein für die Umwelt gefährlicher Verschleißartikel – gelegt, denn die gibt es erschreckenderweise zu Hauf am Strand.
„Dolly-Ropes“ sind Scheuerschutzfransen, die die industrielle Fischerei verwendet, um schwere Grundschleppnetze vor der Abnutzung zu schützen. Sie sind so konstruiert, dass bei Bodenkontakt einzelne Fäden abreißen. Da diese weltweit eingesetzt werden, kann man sich schon ausmalen, dass von diesen Fäden Massen vorhanden sind.
Vögel nutzen diese Fasern leider sehr gern als Nistmaterial, was den Jungtieren oft zum Verhängnis wird. Es kommt nicht selten vor, dass sie sich in den Fasern verheddern oder sich sogar strangulieren. Das gleiche trifft übrigens auch auf die Ringelbänder zu, die an Luftballons befestigt sind.
Um 14:30 Uhr wurden wir wieder vom Shuttlebus eingesammelt und zurück zum Dünen Haus gebracht. Auf den einzelnen Hängern war dann das ganze Ausmaß der heutigen Sammelaktion zu sehen. Es ist immer wieder erschreckend zu sehen, wie viel doch in einer so recht kurzen Zeit zusammengetragen wird. Wenn man bedenkt, dass auch diese Aktion wieder nur ein Tropfen auf dem heißen Stein war, macht das echt wütend.
Gemeinsam haben wir viel geschafft
Alle Teilnehmer durften sich im Anschluss erstmal bei einer gemeinsamen Grill-Aktion stärken. Bei einem gemeinsamen Resümee wurden u.a. die skurrilsten Funde ermittelt und von wo die Teilnehmer alle herkamen. Wir dachten schon wir sind weit gefahren, aber Respekt vor einem neunjährigen Jungen, der extra für „SPO klart auf!“ mit seinem Eltern aus München angereist war. Er ist Umweltbeauftragter in seiner Klasse und wollte unbedingt dabei sein.
Da bei der Sammelaktion auch viele Kinder mitgemacht haben, führten die Freiwilligen der Schutzstation Wattenmeer St. Peter-Ording, zum besseren Verständnis, noch sehr anschaulich vor, was passiert, wenn Vögel sich in den Schnüren verheddern. Für Interessierte gab Jennifer Timrott vom Verein „Küste gegen Plastik“ noch einen kleinen Vortrag über Plastikmüll im Meer und seine Folgen.
Danach haben wir uns hundemüde, aber sehr zufrieden, wieder auf den Heimweg gemacht. Es war wirklich toll zu sehen, dass so viele Freiwillige mitgemacht haben. An dieser Stelle auch von uns noch einmal ein ganz herzliches Dankeschön.
Mehr zur Aktion „SPO klart auf!“ findet ihr auch im Jahrbuch von St. Peter-Ording.
5 Kommentare zu „„SPO klart auf!“ 2017“
Liebe Claudia,
lieber Ralph,
eine super Sache. Und durch Euch nehme ich jetzt immer einen Beutel mit an den Strand – für Müll. Egal wo, ob hier in D oder in DK es gibt leider immer was zum Einsammeln.
Gab es mehrere Gruppen, die gesammelt haben? Also auch an anderen Strandabschnitten? Denn ich hätte gedacht, es sind mehr Freiwillige zusammen gekommen.
Liebe Grüße
Martina
Liebe Martina,
das ist schön zu lesen und freut uns. Dann bekommt man das Gefühl auch etwas mit seinem Engagement zu erreichen.
Es waren sechs Gruppen, die an allen vier Strandabschniten gesammelt haben. Auf unserem Gruppenbild ist nur unsere Truppe zu sehen. Wir haben von der kompletten Gruppe kein Bild online gestellt, aber man kann es u.a. im Jahrbuch sehen oder bei dem Link, den wir von der Tourismuszentrale auf Facebook geteilt haben. Insgesamt waren wir ca. 100 Leute, das fanden wir gar nicht mal so schlecht.
Liebe Grüße,
Claudia
Liebe Claudia,
ach, 100 Leute finde ich toll! Das hätte ich jetzt nicht gedacht, umso schöner.
Liebe Grüße
Martina
tolle Aktion, danke!
Moin Helmut,
das ist in der Tat eine tolle Aktion und schön, dass es so viele Helfer gab.
Liebe Grüße,
Claudia