Der Sturm von letzter Woche wollte den Norden nicht so recht loslassen. Noch immer blies ein kräftiger Wind aus östlicher Richtung. Da wir das raue Klima an der See sehr lieben, entschieden wir uns kurzerhand für einen Ausflug an die Ostsee. Doch wohin diesmal? Allzu weit wollten wir heute nicht fahren. So entschlossen wir uns für Zierow.
Zierow hatten wir schon einmal in der Saison angesteuert. Da war uns aber einfach zu viel los, weshalb auch dieser Ort vorerst auf unserer To-Do-Liste landete. Bis heute. Zierow grenzt an die Hansestadt Wismar und ist eine Gemeinde in Mecklenburg-Vorpommern.
Der Ort selbst liegt an der Wismarer Bucht, gegenüber den Inseln Poel und Walfisch und verfügt über einen etwa zwei Kilometer langen Ostseeküsten-Abschnitt an der Eggers Wiek.
Ein Ort für Pferdeliebhaber
Kein Wunder also, dass es hier einen großen Campingferienpark, mehrere Hotels und einige Pensionen sowie Ferienhäuser gibt.
Die neueren Ferienhäuser (die abzulichten haben wir uns einfach mal geschenkt) sind uns gleich aufgefallen, denn sie standen mitten auf einem Feld, als hätte jemand Monopoly gespielt und mit seiner Spielkarte mal eben dort eine Ferienhaussiedlung hingepurzelt. Hübsch anzusehen waren die Reetdachkaten aber, soweit man das von der Entfernung aus sagen konnte.
Auf der Suche nach einem Parkplatz kamen wir erst an einem Gut vorbei, das wohl eine feste Adresse für Pferdeliebhaber sein musste. Überall standen Pferdeanhänger und auch des Weges kreuzten viele Reiter. Wir fanden dann aber doch noch ein Plätzchen ganz nah am Strand und so stand unserer Erkundungstour nichts mehr im Wege.
Nicht Fisch und nicht Fleisch
Das Wetter war, wie wir immer so gerne sagen, nicht Fisch und nicht Fleisch. Von Sturm jedenfalls keine Spur, ganz im Gegenteil. Dafür erwartete uns jede Menge Dunst, der einem nur zu oft die klare Sicht nahm.
Der Strand ist ein, ich würde mal sagen, für diese Gegend typischer Ostseestrand, der abwechselnd mal Sand-, mal Steinstrand war. Zumindest, wenn nicht ein paar Tage vorher eine Sturmflut die Küste heimgesucht hatte.
Heute gaben Unmengen von Seetank, Miesmuscheln und leider auch der von uns so verhasste Plastikmüll den Ton am Strand an. Das wiederum hatte uns sehr traurig gemacht, denn davon lag hier echt eine ganze Menge.
Zugegeben, wir reagieren sehr sensibel auf dieses Thema, da wir es mit allen Mitteln zu bekämpfen versuchen. Leider ist es nur so, dass einem immer mehr bewusst wird, dass egal wo man auch hinkommt, der Zivilisationsmüll schon da ist. Und das ist keine so schöne Vorstellung.
Schwarze Schafe gibt’s wohl überall?
In diesem Fall war aber weder eine Person, noch tatsächlich ein schwarzes Schaf gemeint, sondern vielmehr ein schwarzer Schwan. Noch nie zuvor hatten wir einen schwarzen Schwan gesehen, nicht mal unter Jungtieren.
Mitten unter seinen Artgenossen saß ein richtig rabenschwarzer Schwan, als wäre er zuvor in Pech getaucht wurden. Schade, dass die so weit weg vom Ufer waren. Nur zu gern hätten wir ihn uns näher angeschaut. Überhaupt waren heute wieder sehr viel Schwäne vor den Küsten zu sehen, die allesamt, bis auf den Pechvogel, auf dem Wasser um die Wette leuchteten. Das sind einfach imposante Tiere.
Irgendetwas lag in der Luft. Ich weiß nicht genau was es war, aber ähnlich diesig wie das Wetter war auch unsere Laune. Obwohl ich mich schon so richtig auf meinen ersten Moonwalk mit Gummistiefeln am Strand freute, waren wir nicht so recht an- und runtergekommen.
Nachdem wir den Strand einmal rauf- und runtermarschiert sind, entschieden wir uns lieber noch ein Stück weiter in die nächste Bucht zu fahren. Oft reichen an der Ostsee kleinste Veränderungen aus, um das Gleichgewicht wieder herzustellen.
4 Kommentare zu „Zierow – es liegt was in der Luft“
Solche Tage muss es wohl immer mal geben, auch wenn man es gerne anders hätte. 😉
Mich erfreuen aber eure so typischen Ostseebilder!
Liebe Grüße an euch zwei
Eva
Moin Eva,
da hast du wohl recht. 😉 Es ist aber dann in der Tat so gewesen, dass wir in der nächsten Bucht mehr Glück mit dem Wetter, der Stimmung und dem Tag hatten.
Liebe Grüße und einen hoffentlich nicht allzu vernebelten Tag,
Claudia
Moin Ihr Lieben. Dankeschön für Eure schönen Bilder und Berichte. Es freut mich wie immer, dass ich in Gedanken mit gelaufen bin. Liebe Grüße Gerti
Moin Gerti,
das ist schön. Das wiederum macht uns Freude. In der nächsten Bucht wird es noch viel schöner.
Liebe Grüße,
Claudia