Die Flusslandschaft Elbe ist immer wieder faszinierend. So oft haben wir hier schon Zeit an den einzelnen Ufern verbracht. Jetzt wollten wir uns das ganze mal vom Wasser aus ansehen. Auf eigene Faust, ganz privat, ganz persönlich.
Das Gefühl auf dem Wasser ist herrlich
Wenn man kein eigenes Boot besitzt, muss man sich eines mieten. Wichtigste Voraussetzung dafür ist, dass man einen Bootsführerschein hat oder jemanden kennt, der einen hat. 😉 Dann lässt sich die Tour ganz nach seinen eigenen Wünschen bestimmen.
Angefixt hatte uns der Mitsegeltag auf der Schlei. Nicht nur das Gefühl auf dem Wasser zu sein ist herrlich, auch sieht die Landschaft gleich noch mal ganz anders aus. Da unser Sommer dieses Jahr etwas unberechenbar ist und vieles nur schlecht planbar, haben wir uns für unseren Familienausflug auch lieber ein kleines Motorboot gechartert. Nicht dass wir wieder den ganzen Tag auf Wind warten müssen und nicht vorwärts kommen. 😉
Überhaupt haben wir diesen Sommer viel Zeit an der Elbe verbracht. Was irgendwie schon komisch ist, denn schließlich sind wir hier „noch“ zuhause und haben sie täglich vor der Haustür. Auf der anderen Seite scheint das auch ein kleiner Abschiedsprozess für uns zu sein. Einen, den wir wohl so gar nicht vollzogen hätten, würde man uns nicht zwingen noch hierzubleiben.
Das liegt leider an unnötigen und nicht nachvollziehbaren Rechtsstreitigkeiten beim Verkauf des Elternhauses. Mehr möchte ich dazu aber auch nicht sagen, das regt uns sonst nur wieder auf. Wir wünschen uns nur sehr, dass die Streitigkeiten bald vorüber gehen mögen und wir wieder mit der Suche nach einer neuen Bleibe beginnen können.
Abenteuer Bootsausflug
Das Boot hatten wir im Jachthafen Moorfleet gemietet. Nach einer kurzen Einweisung ging es dann endlich los. Ähnlich wie beim Segeln, wenn auch lange nicht so aufwendig, müssen alle mal mit anpacken. Das trifft besonders bei einer Schleusung zu. Das Boot muss dazu festgemacht werden und auch sonst gibt es einiges zu beachten.
Erfahrene Bootsausflügler werden schmunzeln, aber für uns als Neulinge war das schon aufregend. Doch alles lief wie am Schnürchen und wir konnten die Tatinger Schleuse ohne Probleme passieren. Ab jetzt begann unser Abenteuer Bootsausflug so richtig. Von der Dove-Elbe fuhren wir anfangs in die Norderelbe und später auf die Elbe Richtung Geesthacht.
Wenn man bedenkt, dass dieser Sommer so unberechenbar ist, dann hatten wir mit unserem Tag pures Glück. Bestes Wetter für eine derartige Jungfernfahrt. Lediglich den Fahrtwind, den hatte ich in der Tat auf so einem kleinen Boot ein wenig unterschätzt. Wie gut, dass wir alle noch einen Sweater dabei hatten.
Im Gegensatz zu unserer Tour mit dem Halunder Jet auf der Unterelbe konnten wir natürlich viel näher an das jeweilige Ufer ran, was nicht nur für uns spannender war, sondern die Fotos auch noch viel schöner wirken lässt.
Die Gezeiten auf der Elbe
Besonders toll fand ich, dass wir die Gezeiten auf der Elbe so richtig miterleben konnten. Auf unserem Hinweg hatten wir noch Ebbe und auf dem Rückweg dann Hochwasser. So konnten wir die Uferzonen dementsprechend unterschiedlich erleben und einfangen.
Von Land aus hatten wir die kleinen Datschas schon öfters fotografiert und waren begeistert von deren Lage. Doch vom Wasser aus sahen die Häuser an sich nicht nur viel romantischer aus, es standen zum Teil auch ganz schön beeindruckende Häuser am Ufer. Das muss man einfach mal so neidlos anerkennen.
Das Schöne an so einem Bootsausflug ist, dass man sich schon richtig schön treiben lassen kann. Zumindest, wenn man nicht selber auf den Schiffsverkehr achten muss. Eine Uferzone nach der anderen zog an uns vorbei und wir versuchten immer an markanten Punkten herauszufinden wo wir uns befanden.
Auch das war zum Teil erstaunlich einfach, wenn man sich in der Gegend ganz gut auskennt. Dabei konnten wir von den meisten Gebäuden nur das Dach sehen.
Das Zollenspieker Fährhaus
Unverkennbar ist auf alle Fälle das Zollenspieker Fährhaus und am zugehörigen Hafen machten wir sowohl auf der Hin- wie auf der Rücktour eine kleine Pause. Ganz so einfach wie an Land ist das mit dem Pipi machen schließlich nicht. 😉
Und der Motor von so einem Boot ist auf die Dauer auch ganz schön laut. Da freut man sich wirklich über eine kleine Auszeit. Darüber hinaus ist das Anlegen im Hafen auch mal ganz spannend. Sonst darf man die Häfen ja in der Regel nie betreten.
Die Tierwelt an der Flusslandschaft Elbe
Zurück auf der Elbe und mit Kurs Geesthacht, fuhren wir an wirklich malerischen Stränden vorbei. Einige schienen sogar für die Kühe eine willkommene Abwechslung zum Wiesenalltag zu sein.
Neben Schafen auf dem Deich gab es viele Tiere, vor allem Wasservögel zu entdecken. Darunter waren auch ganz viele Graureiher, die oft völlig erstarrt am Ufer standen, so als würde man sie dann nicht entdecken.
Die Fahrt vom Zollenspieker Fährhaus bis zum Wehr in Geesthacht verlief wie im Fluge. Gespannt waren wir auf unsere Elbinsel, wie die wohl vom Wasser aussieht. Da wir keine weitere Schleusung vornehmen wollten, passierten wir die Elbe zum Wehr hin.
Doch der Anblick war ehrlicherweise ein wenig enttäuschend. Die gibt ihre Schönheit zum Wasser hin nicht preis. Aber vielleicht lag es auch an den dicken Wolken am Himmel, die uns so gar nicht schmeckten. Regen musste nun nicht wirklich sein. Doch je weiter wir uns wieder entfernten, desto schöner wurde auch wieder das Wetter.
Mit den Wellen schaukeln
Wem auf einem Boot schlecht wird, der sollte diesen Absatz vielleicht nicht lesen. 😉 Was aber irre viel Spaß macht ist, wenn man in die Bugwellen eines vorbeifahrenden Bootes oder sogar eines Binnenschiffes kommt.
Dann wird das Boot herrlich hin- und hergeschaukelt. Das macht richtig Laune. Auffällig war auch, dass sich die Bootsfahrer alle untereinander grüßen. Daran musste man sich erst gewöhnen. Also wenn wir einen vergessen haben, bitte habt Nachsicht. Das war noch alles neu für uns. 🙂
Bevor wir wieder Kurs auf die Dove-Elbe nahmen, mussten wir noch schnell einen kurzen Abstecher auf die Unterelbe machen. Da kam dann auch bei uns mal die Neugierde hoch, wie die riesigen Grundstücke und Häuser von Bullenhausen wohl vom Wasser aus aussehen. Ihr könnt es vielleicht schon erahnen, aber wasserseitig wirkten die noch gewaltiger und reichlich dekadent.
Am liebsten wären wir hier noch weiter gefahren, aber die Zeit verging wie im Fluge und wir mussten zusehen, dass wir wieder rechtzeitig zum Bootsverleih kamen. Bei der zweiten Schleusung merkten wir, wie die einzelnen Handgriffe noch nicht so sitzen, aber was will man für den ersten Ausflug auch erwarten.
Immerhin ging alles gut und wir steuerten uns und das Boot wieder sicher in den Hafen. Ein ganz dickes Dankeschön an unseren Skipper für diesen tollen Bootsausflug.
2 Kommentare zu „Ein Familienausflug auf der Elbe“
Das wäre auch ein Ausflug für uns gewesen ☺ Wenn man deinen Bericht liest und die Fotos dazu anschaut ist das wieder einmal so als ob man dabei ist …. prima- DANKE 🙂
Liebe Silke,
vielen Dank das freut mich riesig. 😉 Es hat auch irre viel Spaß gemacht. Nächste Woche probieren wir es noch einmal auf der Schlei. 🙂
Liebe Grüße,
Claudia